ERGOTHERAPEUTISCHE BEHANDLUNG BEI NEUROLOGISCHEN ERKRANKUNGEN

Schädigungen des Nervensystems sind bedingt durch akute Ereignisse wie Schlaganfall, Schädel- Hirn- Trauma oder Cerebralparesen, sowie durch chronische Erkrankungen wie Morbus Parkinson oder Multiple Sklerose.
Die Schädigungen können vielfältige Funktionseinschränkungen bewirken wie Lähmungen, Sensibilitätsstörungen und kognitive Beeinträchtigungen.
Die Symptome werden von der Ergotherapeutin in Hinblick auf die Alltagsbewältigung analysiert und behandelt. Oft ist dabei die enge Zusammenarbeit mit den Angehörigen und einem interdisziplinären Therapieteam unbedingt erforderlich.

Diagnosen und Therapieziele:

In unserer Praxis behandeln wir Patienten mit folgenden neurologischen Erkrankungen:

  • Schlaganfall
  • Schädel- Hirn-Trauma
  • Cerebralparesen
  • Morbus Parkinson
  • Multiple Sklerose

Ziele der Ergotherapie bei neurologischen Erkrankungen sind die Verbesserung der Bewegungsabläufe und Geschicklichkeit.

Unsere ergotherapeutische Behandlungen haben folgende Inhalte:

  • Lebenspraktisches Training: Üben von Handlungsabläufen aus dem Alltag wie Essen zubereiten, sich ankleiden, Stadttraining mit Rollator
  • Hirnleistungstraining
  • Beratung und Erprobung von Hilfsmitteln
  • Beratung und gemeinsame Erarbeitung von Wohnraum und Arbeitsplatzanpassung.

Fallbeispiel:

Herr R. hat vor einigen Wochen einen Schlaganfall erlitten. Sein Aufenthalt in der Rehaklinik ist demnächst beendet und der Arzt empfiehlt ihm zur Nachbehandlung eine ambulante Physio- und Ergotherapie. Beide Therapien kennt Herr R. bereits aus der Reha.
Er sucht in seinem Wohnumfeld nach einer Praxis, in der möglichst Physio- und Ergotherapie unter einem Dach angeboten werden. Die Therapeuten beider Bereiche besprechen gemeinsam die Schwerpunkte. Die Physiotherapeutin übt mit Herrn R. grobmotorische Bewegungen wie das Hinsetzen, Aufstehen und Laufen.
Die Ergotherapeutin setzt ihren Fokus auf spezielle Bewegungen der Arme und Hände, beispielsweise das Greifen. Sie trainiert mit Herrn R. die Feinmotorik, Kraft und Geschicklichkeit. Dabei misst sie zu Beginn der Behandlung die Bewegungsausmaße und schaut sich die Funktionen genau an, um die Behandlungserfolge bewerten zu können. Im Gespräch erfährt die Ergotherapeutin, welche Bewegungsabläufen im Alltag Probleme machen, zum Beispiel die Schlüssel umdrehen, das Schreiben, Tippen auf einer Tastatur, mit einer Hand Erbsen auf eine Gabel füllen und ähnliches. Für die nächsten Einheit erstellt sie für Herrn R. einen individuellen Behandlungsplan unter Berücksichtigung der Funktionen, die er besonders im Alltag/im Beruf benötigt.